500.000 Euro für Erforschung von Leistung und Motivation durch Tablets an Schulen im Landkreis Aschaffenburg

28.06.2022
Landrat Dr. Alexander Legler und die bayerische Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach, MdL
Landrat Dr. Alexander Legler und die bayerische Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach, MdL

Der Landkreis Aschaffenburg hat zum Schuljahr 2021/2022 seine weiterführenden Schulen großflächig mit Tablets ausgestattet. Nun soll in einer wissenschaftlichen Studie untersucht werden, wie der Einsatz der Tablets die Leistung und die Motivation der Schülerinnen und Schüler steigern kann.

Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales, mit einem Gesamtvolumen von rund 500.000 Euro, untersucht nun die Universität Würzburg im Landkreis, wie Tablets bayernweit an Schulen am effektivsten eingesetzt werden können.

 

„Wir müssen unsere Kinder bestmöglich auf den digitalen Wandel vorbereiten. Dazu gehört nicht nur eine gute Ausstattung mit digitalen Geräten. Wir müssen aber auch den Einsatz von Tablets möglichst effizient gestalten. Hier brauchen wir pädagogisch gute Angebote und kluge Konzepte. In der Studie soll deshalb untersucht werden, wie durch den Einsatz digitaler Geräte Motivation und Lernerfolg bei den Schülerinnen und Schülern verbessert werden kann", betont Staatsministerin und Landtagsabgeordnete Judith Gerlach.

Um die Schülerinnen und Schüler der unteren Jahrgangsstufen mit Tablets auszustatten, bezuschusst der Landkreis Aschaffenburg, unter dem Titel „Schule von morgen“, die Eltern. Dabei erhält jedes Kind ein eigenes Gerät zur Nutzung in der Schule und zu Hause, für Hausaufgaben und in der Freizeit. Die Forschenden werden Kontakt zu den Schulen aufnehmen, um sie für die Studienteilnahme zu gewinnen. Dies sind die Edith-Stein Schule Alzenau, der Hahnenkamm-Schule Alzenau, das Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach, die Pestalozzi-Schule Hösbach, das Spessart-Gymnasium Alzenau und die Staatlichen Realschulen Bessenbach, Großostheim und Hösbach.

„Das Innovative an diesem Projekt ist, dass wir digitale Technik zur Erforschung von Digitalisierungsstrategien einsetzen. Viele Befragungen werden direkt über die eingesetzten Tablets durchgeführt. Damit erreichen wir ein hohes Maß an Nachhaltigkeit und Generalisierbarkeit, so dass unsere Ergebnisse in zukünftigen Schuldigitalisierungs-Projekten berücksichtigt werden können“, erklärt die Leiterin des Forschungsprojekts Prof. Dr. Gerhild Nieding, Professorin für Entwicklungspsychologie am Institut für Psychologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Über einen Dreijahres-Zeitraum bis 2025 wird die Universität Würzburg das Nutzungsverhalten und die Auswirkungen untersuchen. Erste Zwischenergebnisse sollen bereits im nächsten Jahr vorliegen. Daraus sollen dann Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus startet zeitgleich ein Pilotprojekt. Schulen in ganz Bayern werden bei der Ausstattung von Schülerinnen und Schüler einzelner Jahrgangsstufen mit digitalen Endgeräten unterstützt. Im Raum Aschaffenburg nehmen an diesem Projekt sechs Schulen teil: das Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg, das Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg, das Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasium Aschaffenburg, das Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach, die Staatliche Realschule Großostheim und das Förderzentrum Pestalozzi-Schule Hösbach.